Raffles Square
Raffles Square in Singapore
Singapur ist der Stadtstaat zwischen Malaysia und Indonesien. Der Hauptteil liegt dabei auf einer großen Insel, nur durch die Johorstraße vom Festland getrennt. Zum Staat gehören aber noch fast weitere 60 Inseln. Durch die Stadt selber fließen an die 90 Flüsse und Kanäle, sodass also die Wasserstraßen die bedeutendsten Verbindungs- und Wirtschaftswege waren und auch heute noch sind. Da Land rar war, wurde dem Meer und diesen Flüssen immer wieder Land abgerungen, sodass schließlich eine größere Fläche zur Besiedelung vorhanden war. Da früher auf die Umwelt weniger großen Wert gelegt wurde, waren in den 1970er Jahren die Verhältnisse sehr schlecht. Aber der damalige Regierungschef von Singapur stieß ein ehrgeiziges Umweltprogramm an und heute ist Singapur eine der schönsten und saubersten Städte Asiens.
Das moderne Singapur wurde 1819 gegründet und einer seiner Mitbegründer war Sir Thomas Stamford Raffles. Was wundert es da, wenn nach ihm einer der wichtigsten Plätze der Stadt benannt wurde, der Raffles Square. Der Platz war natürlich ursprünglich ganz anders in seinem Aufbau. Die Landfläche wurde nach und nach dem Singapore River und dem Meer abgerungen. Heute ist der Platz das Zentrum der Finanzen von Singapur. Kleinere Geschäfte konnten sich hier nicht lange halten. So stehen um den Platz, der Nahe der Mündung des Singapore River in die Marina Bay
liegt, unzählige futuristische Hochhäuser, darunter auch die drei höchsten Gebäude dieser Stadt mit je 280 m. Dazu gesellen sich einige schöne Hotelbauten, welche für Touristen interessant wären.
Erdbebensicher soll das Republic Plaza konstruiert sein, wenngleich hier Erdbeben seltener vorkommen. Wegen des schlechten Untergrundes musste das Hochhaus, das einen quadratischen Grundriss hat und dessen verschlankende Form nach oben verläuft, auf 900 Pfählen gegründet werden. Das Gebäude verfügt über Dutzende von Aufzügen, um in alle der 66 Etagen zu gelangen. Die Räume werden als Büros oder für den Einzelhandel genutzt.
Sir Thomas Stamford Raffles
Das zweite gleichhohe Hochhaus, das One Raffles Place, besteht aus zwei dreieckigen Strukturen und wurde 1986 fertiggestellt. Das Besondere ist die Verkleidung des Gebäudes, das aus behandelten Aluminiumplatten besteht. Natürlich ist der Kern des Hochhauses aus Stahlbeton. Die Räume werden auch als Büroflächen und für den Einzelhandel genutzt. Im Jahre 2008 wurde an das Gebäude ein weiterer Turm angebaut und es fand eine neue Namensgebung statt.
Der dritte hohe Turmbau ist das United Overseas Bank Plaza, wie der Name schon sagt, wird es als Bankhaus benutzt. Aber im 60. Stockwerk ist ein Restaurant untergebracht, die Fernsicht ist natürlich einmalig. Unten am Fuß befindet sich im Gebäude eine Moschee. Interessant zu wissen ist auch, dass dieses Gebäude einen kleinen Bruder hat, das als UOB Plaza Two bezeichnet wird, obwohl es älter als UOB Plaza One ist. Lediglich kürzer ist das
Bauwerk. Beide Türme sind im Grundriss achteckig und verschlanken sich nach oben. Statt nur Beleuchtungskörper wurden hier auch viele Glasflächen eingebaut.
Direkt unter dem Raffles Square liegt eine S-Bahnstation, die den wichtigen Platz mit allen Teilen der Stadt verbindet. Darüber hinaus fahren hier auch zahlreiche Busse. Am und um den Platz herum stehen einige schöne Denkmäler und Skulpturen. Das ist natürlich eine Statue des Gründers der Stadt, Sir Thomas Stamford Raffles und dann Merlion, ein Fabelwesen ähnlich einem Drachen. Zu erwähnen ist sicher noch das moderne Theatergebäude, das Esplanade mit vielen kulturellen Veranstaltungen das ganze Jahr über. Zwischen den einzelnen Gebäuden sind viele Grünanlagen geschaffen worden, wo man auch bestens sitzen und die Stadt genießen kann.
Die noch recht junge Republik Singapur konnte seit ihrer Gründung durch eine unglaublich florierende Wirtschaft bestechen, um die sie auch heute noch viele westliche Industrieländer beneiden. Nicht umsonst spricht man hier auch vom Tigerstaat, dessen Wirtschaft- wie eben dieses majestätische Tier- zum Sprung ansetzt. Innerhalb kurzer Zeit schaffte der kleine Stadtstaat so den Übergang vom Entwicklungs- zum Industrieland.
Seit seiner Unabhängigkeit 1965 erlebte die Wirtschaft des kleinen Landes einen rapiden Aufschwung. So konnte man in den Jahren von 1965 bis 1997 ein durchscnittliches Wirtschaftswachstum von 8,6 Prozent im Jahr verzeichnen. Von ’97 bis ’98 folgte eine regionale Finanz- und Wirtschaftskrise. Nachdem diese erst einmal überstanden war, stand die Aufrechterhaltung des rekordverdächtigen Wirtschaftswachstums der vergangenen 33 Jahre als Ziel der nationalen Wirtschaft fest. Da Singapur ein sehr kleines Land ist, verfügt es über keine nennenswerte natürlichen Ressourcen. Der regelrechte Wirtschaftsboom stellt in sofern ein Problem dar, dass es dadurch zu Arbeitsplatzengpässen bei steigenden Lebenserhaltungskosten kam, womit Singapur den Kostenvorteil durch billige Arbeitskräfte gegenüber anderen Ländern Ostasiens einbüßen musste. Seitdem setzt man auf die Produktion hochwertiger Waren bzw. Dienstleistungen mit höherem Mehrwert aus dem Bereich der Elektronik, Biomedizin und Chemie, statt weiterhin arbeitsintensive Artikel herzustellen- es galt, in der Wertschöpfungskette aufzusteigen. So war es möglich, innerhalb der letzten 10 Jahre noch einmal das Bruttoinlandsprodukt von 163 Milliarden S$ (Singapur Dollar) im Jahr 2000 auf 304 Milliarden S$ im Jahr 2010 zu verdoppeln.
Heute kann Singapur eine der weltweit liberalsten und meist privatisiertesten Volkswirtschaften vorweisen. Nach dem „Global Financial Centres Index“ (Index globaler Finanzzentren) zählt es zu den bedeutendsten Finanzplätzen des Globus und kann sich aufgrund seiner starken Wettbewerbsfähigkeit als „Global Leader“ bezeichnen. Der Hafen Singapurs gilt als Musterbeispiel einer modernen Hafenanlage und ist der weltweit größte Umschlagplatz für Handelsgüter. Bausteine für eine gesicherte wirtschaftliche Zukunft sind gesetzt und man kann annehmen, dass Singapur auch in den kommenden Jahren ein rekordverdächtiges Wirtschaftswachstum vorweisen kann.
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